Lara

Unsere liebe Lara

Unsere Süße

Unser Schmuddel-Trinchen

Für unsere „Grand Dame“ hat sich der Vorhang das letzte Mal geschlossen. Es war ein leiser Abschied. Für uns kam er jetzt viel zu schnell und tatsächlich überraschend. Die schwere unheilbare Krankheit hat uns schon so lange begleitet, dass wir uns zu sehr daran gewöhnt hatten, dass es doch immer noch einen Tag weiter geht. Ihr Leuchten wurde langsam immer schwächer und sie brauchte viel öfter und längere Pausen. Lange Wege waren schon lange nicht mehr drin.

Trotzdem blieb sie sich selber treu. Bis zuletzt war sie die Diva. Die Chefin auf dem Platz. Die Respektlosigkeit mit der sie fast alle behandelte, ließ sie bei anderen konsequent nicht durchgehen. Ihre Durchsetzungsfähigkeit nahm sie tief aus ihrer inneren Mitte. Einer körperlichen Auseinandersetzung konnte sie so meistens auf ihre Weise aus dem Weg gehen. Wäre sie nicht so faul gewesen, hätte die Beschreibung dominierend passen können. Ganz wenige haben sie mal wirklich wütend gesehen und die waren dann tief beeindruckt wie dicht Ohren und Zähne bei einem Hund beieinander liegen können.

Wenn sie kam, war sie raumfüllend präsent. Dabei sehr liebevoll vor allem zu ihren Welpen. Und noch bezeichnender: sie war sehr bequemlichkeitsliebend. Es musste schon ganz besonders lecker sein, damit sie sich herab lies, uns das Gefühl zu geben, wir hätten ihr was zu sagen. Wehleidig konnte sie auch gerne sein, bitterlich heulen bevor sie angefasst wurde. Aber wirkliche Schmerzen hat sie sich nicht anmerken lassen. Es konnte ihr noch so schlecht gehen, einen Rüden konnte sie selbst in den letzten Tagen noch eindrucksvoll in die Schranken weisen. Wie es sich für eine Diva gehört hatte sie die ein oder andere schrullige Angewohnheit. Gerne hat sie dick aufgetragen. Schlamm und Erde! Auf der Nase. Im Gesicht. Im eigentlich weißen Fell.

Ihr pöbeln und ihr jaulen fehlen uns jetzt so so sehr. Auch dass sie vor dem Haus liegend den Garten bewacht. Darauf wartend, Leckerli gereicht zu bekommen. Elegant die Vorderläufe übereinander geschlagen, den Kopf erhoben und alles beobachten.... Ihre Präsenz weicht und zurück bleibt Leere. Dort, am Ende der Regenbogenbrücke, kann sie wieder frei sein, ohne diesen kranken einengenden Körper.